In den Augen der Öffentlichkeit sind die Hollywood-Schauspielerin Win und der reiche Hotelerbe Leo ein perfektes Paar. Jeder Kuss wird in den sozialen Medien gefeiert, jeder Streit und jede Versöhnung sorgen für Wirbel. Doch in Wahrheit ist alles inszeniert: Immer wenn Win positive Schlagzeilen braucht, ist Leo zur Stelle, um den Fotografen das gewünschte Bildmaterial zu liefern. Seit ihrer ersten Begegnung vor sieben Jahren spielen sie dieses Spielchen. Der Deal ist, dass ihre Beziehung rein geschäftlich bleibt und sie niemals echte Gefühle zulassen. Dumm nur, dass Win und Leo sich immer stärker zueinander hingezogen fühlen…

– Goldmann Verlag

GEDANKEN ZU „DAS BESTE, WAS UNS NIE PASSIERT IST“

DAS BESTE, WAS UNS NIE PASSIERT IST wird als die perfekte Sommerlektüre beschrieben und mit Notting Hill verglichen. Es geht um die britisch-indische Schauspielerin Win Tagore, die hart dafür gearbeitet hat ein internationaler, erfolgreicher Filmstar zu werden, und Leo Milanoswki, ein verwöhnter Jetset-Playboy-Sohn eines Multimillionärs. Die Story verspricht eine lustige Fake-Date-Story, Glamour, Glitzer und viel Romantik. Absolut nichts davon habe ich in diesem Buch gefunden.

Es ging schon mit den Charakteren los, zu denen ich keinen Zugang gefunden habe und die das ganze Buch über einfach nur unsympathisch sind. Ich habe weder ihre genauen Persönlichkeiten erkannt, noch verstanden, was sie ausmacht, wofür sie brennen. Leo ist einfach ein verwöhnter Kerl, der gefühlt die ganze Zeit schnippisch ist. Win dagegen stellt offensichtlich alles und jeden über ihre Karriere, sodass sie eigentlich nur gefühlskalt beschrieben werden kann. Bei ihr waren die Autoren einfach nur darauf bedacht zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Win ihr makelloses Image für die Öffentlichkeit aufrechterhält, damit sie weiterhin so viel Erfolg hat. Bei beiden Protagonisten merkt man aber nicht, wer sie wirklich außerhalb ihrer perfekt aufgebauten Hollywood-Fassaden eigentlich sind.

Hinzukommt, dass ich die Geschichte furchtbar langweilig fand. Es passiert quasi nichts, außer irgendwelche Anweisungen von Wins PR-Agentin und Streitereien bzw. Rumgezicke zwischen Win und Leo. Wichtige Informationen und Rückblenden in die Vergangenheit bekommt man nur sehr sprunghaft und unregelmäßig, was das Lesen sehr anstrengend machte. Die gesamte Beziehung von Win und Leo basiert auf schlechter Kommunikation (die meiste Zeit über führen sie zwar eine Scheinbeziehung, aber nicht mal da kommunizieren sie richtig), was zu unnötigen und nicht nachvollziehbaren Handlungen der Charaktere führt.

Am Ende habe ich vielleicht einfach den Sinn dieses Buches nicht verstanden. Von der Lovestory habe ich nichts gespürt und die anderen angesprochen Themen – zum Beispiel Wins Kämpfe als farbige Frau in Hollywood – wurden nur am Rande erwähnt und sonst unter den Teppich gekehrt. Leider alles sehr enttäuschend.

KURZ & KNAPP

DAS BESTE, WAS UNS NIE PASSIERT IST hätte so eine schöne, lustige, Fake-Date-Romanze werden können, die sich perfekt im Sommerurlaub am Strand lesen lässt. Aber leider war das Buch eine einzige Enttäuschung – angefangen bei den unsympathischen, unausgereiften Charakteren, über eine langweilige Handlung bis hin zu einer Story, deren Sinn sich mir einfach nicht erschließt. Hier passte leider gar nichts.

 
Bibliografie
Goldmann Verlag – ET: April 2023 – 496 Seiten – Einzelband – Taschenbuch – 12,00 EUR
Originaltitel: The view was exhausting – übersetzt von Kristina Lake-Zapp