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Rezension, Romane

Rezension | Paula Hawkins – Wer das Feuer entfacht

Paula Hawkins - Wer das Feuer entfacht
Rezensionsexemplar
Triggerwarnung
Mord, Tod von Familienangehörigen/Kindern, Alkoholmissbrauch, Autounfall, Tod von Tieren
 

Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.
Laura, die aufgewühlt wirkende junge Frau, die nach einem One-Night-Stand mit dem Opfer zuletzt am Tatort gesehen wurde. Carla, die Tante des Opfers, bereits in tiefer Trauer, weil sie nur Wochen zuvor eine Angehörige verlor. Und Miriam, die neugierige Nachbarin, die als Erste auf die blutige Leiche stieß und etwas vor der Polizei zu verbergen scheint. Drei Frauen, die einander kaum kennen, mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Opfer. Drei Frauen, die aus verschiedenen Gründen zutiefst verbittert sind. Die auf unterschiedliche Weise Vergeltung suchen für das ihnen angetane Unrecht. Wenn es um Rache geht, sind selbst gute Menschen zu schrecklichen Taten fähig. Wie weit würde jede einzelne von ihnen gehen, um Frieden zu finden?

– Blanvalet Verlag

 

GEDANKEN ZU „WER DAS FEUER ENTFACHT“

Ich habe von Paula Hawkins bereits GIRL ON THE TRAIN und INTO THE WATER gelesen, die ich sehr spannend fand, jetzt war ich auf ihr neues Buch gespannt. Leider war WER DAS FEUER ENTFACHT für mich ein totaler Flop.

Der Anfang ist gut, verspricht wieder ein spannender Roman zu werden, aber sobald die Leiche von Daniel gefunden wurde, fangen die Probleme an. Zum einen war es diesmal die Erzählweise. Die ständigen Perspektivwechsel empfand ich als schwer – denn neben den drei Frauen Laura, Carla und Miriam bekommt noch Carlas Ex-Mann Theo und eine Frau namens Irene eine Perspektive. Zudem arbeitet die Autorin mit Zeitsprüngen, die jedoch nicht erkenntlich waren, und meinen Lesefluss enorm störten. Die 5 Perspektiven und die Zeitsprünge führten am Ende dazu, dass ich immer mal wieder zurückblättern musste, um mich zu orientieren, da ich zwischendurch das Gefühl bekam, ich hätte eine wichtige Info verpasst.

Bei Hawkins ersten zwei Büchern habe ich gesagt, dass die Charaktere keine sonderlichen Sympathieträger sind. Und das hier auch wieder der Fall. Bisher hat es mich nie gestört, da sie trotzdem gut ausgearbeitet waren. Diesmal waren die Charaktere einfach zu monoton, ihre Gefühle und Handlungen nicht nachvollziehbar. Die Einzige, für die ich noch sowas wie Sympathie empfinden konnte, war Irene. Dafür muss man der Autorin aber zugutehalten, dass ihre Charaktere durch eine jeweils entsprechende Vergangenheit genügend Tiefe erhalten haben.

Der größte Minuspunkt für mich: Es kommt absolut keine Spannung auf. WER DAS FEUER ENTFACHT ist kein Thriller, sondern geht als Spannungsroman durch, aber dann sollte bitte auch Spannung vorhanden sein. Die ewigen Monologe der Charaktere, in denen mir lang und breit von irgendwelchen Ereignissen erzählt wurde, langweilten mich. Der Mord um Daniel geriet immer weiter in den Hintergrund. Ich musste mir oft vor Augen halten, dass dies vermutlich wichtig für die Auflösung des Buches ist, aber ich konnte fast das gesamte Buch über keinerlei Zusammenhänge zwischen den Ereignissen in der Vergangenheit und dem Mord herstellen. Zudem verliert sich das Buch in der Gegenwart in Nichtigkeiten. Was interessiert es bitte den/die Leser:in wie Theo seine Fanpost liest? Die Handlung wurde immer vorhersehbarer und eigentlich war es mir am Ende egal, wer für den Mord an Daniel verantwortlich ist – zumal es auch keine große Überraschung war.

 

KURZ & KNAPP

WER DAS FEUER ENTFACHT kann mit den ersten zwei Romanen der Autorin nicht mithalten und ist deutlich schwächer. Die Charaktere sind nicht verständlich genug, die Handlung langweilig und verliert sich zu sehr in Nichtigkeiten. Auch das Ende war nicht wirklich überraschend. Ein Fall für: Gute Idee, schlechte Umsetzung. Vielleicht ist der nächste Roman der Autorin ja wieder spannender.

Insgesamt
2.8/10
2.8/10
  • Handlung - 3/10
    3/10
  • Charaktere - 2/10
    2/10
  • Schreibstil - 5/10
    5/10
  • Spannung - 1/10
    1/10
  • Authentizität - 3/10
    3/10

 
Bibliografie
Blanvalet Verlag – ET: September 2021 – 416 Seiten – Einzelband – Hardcover – 20,00 EUR
Originaltitel: A slow fire burning – übersetzt von Christoph Göhler

Ebenfalls von der Autorin rezensiert:
Girl on the train // Into the water

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1 Comment

  • Reply Tina

    Hi Ela,

    und autsch, da hat die Autorin also ins Klo gegriffen. Schade. Wie du schon sagst, da hätte man was draus machen könne. Hätten 3 Perspektiven deiner Meinung nach ausgereicht?

    Viele Grüße
    Tina

    7. November 2021 at 21:44
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