Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen. Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.
– Limes Verlag
GEDANKEN ZU “DAS UNERHÖRTE LEBEN DES ALEX WOODS“
DAS UNERHÖRTE LEBEN DES ALEX WOODS beginnt sofort einer Grenzstoppung in Dover. Dem Leser wird praktisch ein ganzes Stück vom Ende weggenommen. Bei seiner Polizeivernehmung erzählt Alex Woods dann seine persönliche Geschichte. Die Story wird hier also quasi von hinten aufgerollt, was mal etwas Neues und anderes ist.
Dass Alex Woods jemand ganz besonderes ist, merkt man nach wenigen Seiten. Ihn hat mit ziemlicher Sicherheit das unwahrscheinlichste aber gleichzeitig spektakulärste Ereignis getroffen, dass der Welt überhaupt passieren kann. Natürlich hat ihn das geprägt, was ihn seine Mitschüler nur allzu deutlich spüren lassen. Im Grunde ist er aber ein netter und intelligenter Junge, der versucht, trotz aller Probleme sein Leben zu meistern. Dabei kommt er so authentisch rüber, dass ich mir dachte: „Genauso würde ein 10-jähriger versuchen mir die Welt zu erklären.“ Auch mit seiner Mutter hat er es nicht leicht, die mit ihren spirituellen Ansichten und Tarot-Karten sehr eigensinnig ist. Deswegen ist es für Alex umso schöner, als er mit Mr. Peterson endlich jemanden findet, der in so nimmt, wie er ist und der ihm Zeit und Verständnis schenkt. Dennoch bringt er Alex auch dazu, einen kritischen Blick auf die tatsächliche Lebensrealität zu werfen. Dabei ist Mr. Peterson schonungslos ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Und genau das ist es, was Alex braucht.
Es ist immer leichter, sich dem anzupassen, was andere denken. Aber Prinzipien zu haben bedeutet, das zu tun, was richtig ist, nicht das, was leicht ist. – S. 213
Durch die trockene und sarkastische Erzählweise, wird der Schreibstil zu etwas einzigartigem. Er ist einfach und verständlich, gemischt mit einer kindlichen Ausdrucksweise, die die Geschichte etwas lebhafter machte. Dennoch würde ich nicht behaupten, dass dieses Buch zu der einfachen Lektüre gehört. Die Geschichte ist bis in die letzte Ecke vollgepackt mit Wissen und Fakten. Leider ist das Buch damit aber auch an Langatmigkeit kaum zu überbieten. Alles ist peinlich genau beschrieben, sodass es manchmal schon zu viel war. Gelegentlich weicht Alex bei seinen Erzählungen zu sehr vom Thema ab. In den ersten zwei Dritteln plätscherte das Geschehen nur so vor sich hin. Das letzte Drittel war dagegen überzeugender. Das Ende war ziemlich früh vorhersehbar, was vielleicht an der trockenen und nüchternen Erzählweise lag. Trotzdem war es auf eine gewisse Weise emotional. Zumindest so emotional, dass man mal kurz schlucken musste.
KURZ & KNAPP
DAS UNERHÖRTE LEBEN DES ALEX WOODS ist ein Buch über eine besondere, tiefgründige und loyale Freundschaft, die wirklich berührend ist und ans Herz geht. Die Charaktere haben mir gefallen und waren gut ausgearbeitet. Besonders die Dialoge zwischen Alex und Mr. Peterson bereiten einem wahre Freude und sind das eine oder andere Mal zum Schmunzeln. Allerdings sind die Langatmigkeit und die teilweisen Abschweifungen Punkte, die bei mir das Lesevergnügen schmälerten.
Insgesamt
-
Story - 4/10
4/10
-
Charaktere - 6/10
6/10
-
Schreibstil - 6/10
6/10
-
Spannung - 4/10
4/10
-
Unterhaltungsfaktor - 4.5/10
4.5/10
-
Emotionen - 2/10
2/10
Bibliografie
Limes Verlag – ET: März 2014 – 472 Seiten – Einzelband – Hardcover – 19,99 EUR
Originaltitel: Alex Woods vs the universe – übersetzt von Alexandra Ernst
No Comments