Die schüchterne Studentin und Buchbloggerin Emely lebt zusammen mit ihrer älteren Schwester Cassidy im wunderschönen Amber Falls in den Rocky Mountains. Cas, ihre Bookstagram-Community und ihre besten Freunde Lexie und Will sind für Em das Wichtigste im Leben. Als sie dem attraktiven, aber undurchschaubaren David begegnet, fühlt sie es sofort: die Aufregung des Neuen, das Knistern des ersten Verliebtseins. Jedes Mal, wenn sie sich begegnen, sprühen die Funken. Doch die Beziehung mit ihm verändert Em und treibt einen Keil zwischen sie und Cas. Kann er der Richtige sein, wenn er ihr Leben so durcheinanderbringt? Em muss sich entscheiden, oder sie verliert alles. Gibt es Happy Ends doch nur in Büchern und nicht im echten Leben?

– Heyner Verlag

 

GEDANKEN ZU „THE WORDS I KEEP“

Ja, niemand schreibt gerne schlechte Rezensionen, wer tut das schon? Immerhin hat der/die Autor:in viel Zeit und Herzblut in die Geschichte gesteckt, aber WORDS I KEEP strotzt leider nur so vor Problemen.

Es beginnt bei den Charakteren. Die Einzige, die ich noch einigermaßen mochte, war Lexie. Mit ihrer offenen und ehrlichen Art war sie noch diejenige die am greifbarsten war. Der Rest? An Oberflächlichkeit leider kaum zu überbieten. Man erfährt so gut wie nichts über ihre Vergangenheit oder was sie ausmacht, sondern man wird einfach in die Geschichte geworfen und erfährt auch im Verlauf nicht viel mehr.

Emely: Zunächst einmal ist sie eine sehr simple Protagonistin. Bei ihr geht es immer nur um Bücher, was per se nicht schlecht ist, aber ansonsten war sie einfach da. Sie macht keine Entwicklung durch, wächst nicht an Entscheidungen, Erfahrungen oder Schicksalsschlägen.

David: Ein sehr komplizierter Mensch, der sich in seinen Handlungsweisen immer widerspricht. Er ändert dauernd sein Verhalten, hat kaum Persönlichkeit und ich hatte oft das Gefühl, ich habe es hier mit verschiedenen Menschen zu tun.

Cathy: Emelys Schwester Cathy war für mich noch am schlimmsten. Die Beziehung der Schwestern war komplett toxisch, Cathy ist unsympathisch hoch zehn und der Meinung sie wisse alles besser. Von der großen Schwesternliebe und -verbundenheit merkt man nichts. Emely ist Anfang 20 und Cathy sagt ihr, wann sie ins Bett zu gehen hat? Also bitte. Ihre Art und ihr Verhalten waren teils lächerlich, teils anstrengend und brachten mich eigentlich immer an den Rand des Wahnsinns.

Dann die Geschichte selbst: Es fehlte der logische Verlauf, Szenen und Dialoge wirken oft einfach zusammengewürfelt. Bei der Liebesgeschichte fragte ich mich, wo sie herkommt. Sie war nicht nachvollziehbar – es gab zwischen Emely und David keine richtigen Gespräche, plötzlich sind sie auf einem Date und schon drei Seiten weiter in einer Beziehung und reden von Liebe. Es gab null Gefühle und Emotionen und wenn man die weitere Entwicklung der Story betrachtet, ergibt die Liebesgeschichte auch keinen Sinn. Die Wendung an sich war zwar interessant, aber eher weil ich persönlich dies in dieser Art bisher kaum gelesen habe. Durch den fehlenden roten Faden in der Story wirkte aber auch die Wendung komisch.

Schließlich der Schreibstil. Prinzipiell lässt sich das Buch flüssig lesen und man kommt gut ins Buch rein. Aber diese ganzen Glückskeks-Kalendersprüche waren komplett fehl am Platz. Ja, in anderen Büchern hätte ich es zugegebenermaßen toll gefunden und mir markiert. Hier wirkte es aber sehr aufgesetzt und erzwungen, selten passten diese Sprüche in die Szene oder in den Kontext.

 

KURZ & KNAPP

WORDS I KEEP hätte gut werden können, denn die Idee und die Wendung waren interessant und mit der richtigen Umsetzung hätte mich das Buch begeistert. So aber fehlte in der Story der rote Faden, die Liebesgeschichte war ziemlich sinnlos, die Charaktere oberflächlich. Insgesamt leider ein sehr unausgereiftes und oberflächliches Buch. Aber: Weil ich Lexie irgendwie mochte, werde ich zumindest dem zweiten Band noch eine Chance geben.

 
Bibliografie
Heyne Verlag – ET: Januar 2022 – 400 Seiten – Band 1- Klappenbroschur – 13,00 EUR
 
Amber Falls Reihe, unabhängig voneinander lesbar:
Band 1: Words I keep
Band 1: Words you need
Band 1: Words we share