Kate liebt Charlie. Charlie liebt Kate. Das war schon immer so. Sie sind füreinander geschaffen. Aber es ist kompliziert: Denn stets ist Charlie gerade vergeben, wenn Kate bereit ist. Und umgekehrt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, auf Partys, Hochzeiten und Beerdigungen. Vergessen können Kate und Charlie einander nicht. Aber ist es nicht irgendwann zu spät für die große Liebe? Oder bietet ihnen das Leben noch eine zweite Chance?
– Rowohlt Verlag
GEDANKEN ZU “IMMER WIEDER DU UND ICH“
Die Geschichte von Kate und Charlie beginnt mit einem Prolog, der ein kleines Stück vom Ende wegnimmt, dabei aber nicht zu viel verrät. Danach springt die Handlung 35 Jahre zurück zu Kates 5. Geburtstag. Über drei Jahrzehnte bekommt man dann mit, wie sich die Beziehung von Kate und Charlie entwickelt, wie sie sich lieben, aber immer wieder aufs Neue verpassen.
Seit jener Nacht habe ich eine Menge über die Liebe nachgedacht. Sie ist keine Entscheidung, die man trifft. Sie muss nicht logisch sein. Sie ist oft unbequem und schmutzig und gnadenlos in dem, was sie von einem fordert. – S. 188
Kate war mir zu Beginn eine sympathische Protagonistin, auch wenn ihre Denkweisen in Kinder- und Jugendjahren eher zu einem Erwachsenen passten. Je älter Kate wurde, desto distanzierter wurde ich ihr gegenüber allerdings auch. Sie hat sich immer alles gefallen lassen, sich nie gewehrt und sich selbst runtergestuft. Eigentlich habe ich nur auf den Moment gewartet, an dem Kate mal ordentlich mit der Faust auf den Tisch haut. Charlie gegenüber war ich ebenfalls distanziert. Zwar taucht er logischerweise immer wieder auf, aber einen Zugang konnte ich nicht zu ihm finden. Hier hätte ich einen Perspektivenwechsel, in dem auch Charlies Gedanken zur Geltung kommen, gut gebrauchen können. Aber das war nichts gegen die wirklich nervigen Nebencharaktere, die zum Teil eine konstante Linie in Kates Leben bilden oder zum Teil auch wieder verschwinden. Kates Mutter? Die reinste Katastrophe. Kates jeweilige Partner? Einer schlimmer als der andere. Kates Cousine Becca? Wünscht man nicht einmal seinem Feind. Eigentlich mochte ich nur Kates Vater, der aber leider eine zunehmend kleinere Rolle einnimmt.
Das Buch hat eine absolut gelungene Aufmachung, da jedes Kapitel mit einer Einladung beginnt. So weiß man als Leser immer genau, in welchem Jahr man sich befindet und worum es gerade jeweils geht. Mit den Einladungen lockte die Autorin mich sogar zwei, dreimal auf die falsche Fährte. Durch die Zeitsprünge wurden aber einige wichtigen Ereignisse übersprungen, die dann nur am Rand rückblickend erwähnt wurden. Zudem wirkte die Handlung an sich ab der Mitte zu überladen, da sich plötzlich ein Ereignis nach dem anderen aneinanderreiht. Trotz allem ist IMMER WIEDER DU UND ICH eine Geschichte, die ein paar nette Stunden bietet, bei dem der große Wow-Effekt aber leider ausblieb.
KURZ & KNAPP
Im Grunde habe ich IMMER WIEDER DU UND ICH gerne gelesen. Aber die distanzierten Protagonisten, nervigen Nebencharaktere und eine ab der Hälfte zu überladende Handlung schmälerten mein Lesevergnügen wieder. Dafür konnte die gelungene Aufmachung in Form der Einladungen an jedem Kapitelanfang punkten. Es ist keine schlechte Geschichte, aber einige Schwächen hatte es auch vorzuweisen.
Insgesamt
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Story - 5/10
5/10
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Charaktere - 4/10
4/10
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Schreibstil - 8/10
8/10
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Spannung - 5/10
5/10
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Unterhaltungsfaktor - 6/10
6/10
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Emotionen - 4/10
4/10
Bibliografie
Rowohlt Verlag – ET: Januar 2016 – 400 Seiten – Einzelband – Taschenbuch – 9,99 EUR
Originaltitel: These Days of ours – übersetzt von Silke Jellinghaus & Katharina Naumann
Ebenfalls von der Autorin rezensiert:
Das Glück wohnt in der Ivy Lane
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