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Krimis, Rezension

Rezension | Nele Neuhaus – Wer Wind sät

Wer Wind sät

Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen: Ein toter Nachtwächter lag mehrere Tage unentdeckt in einem Firmengebäude. Schnell wird klar, es war Mord. Gemeinsam mit Oliver von Bodenstein ermittelt Pia im Umkreis einer Bürgerinitiative, die gegen einen geplanten Windpark kämpft. Dabei stoßen sie auf ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen wert ist – und einen Mann das Leben kostet …

– Ullstein Verlag

 

GEDANKEN ZU “WER WIND SÄT“

Wie in den ersten vier Fällen auch, sind die einzelnen Kapitel in WER WIND SÄT in verschiedene Sichten unterteilt. Diese sind auch nachvollziehbar abgetrennt, jedoch wurde mir diesmal zu viel zwischen den einzelnen Perspektiven gewechselt. Das erste Kapitel allein geht schon ca. 85 Seiten und in diesem ersten Kapitel wurde etwa alle 2-3 Seiten aus der Sicht einer anderen Person geschrieben. Der Mord am Nachtwächter der WindPro passiert zwar relativ am Anfang, bis aber richtig Spannung und Fahrt in das Buch kommt, dauert es eine ganze Weile. Wie in den Vorgängerbänden werden einem auch gleich zu Anfang alle handelnden und bedeutenden Personen vorgestellt, sodass die Übersicht im Laufe des Buches wieder leichter fällt. Der Schreibstil war ebenfalls wieder flüssig und leicht verständlich. An einigen Stellen wurde mir persönlich aber diesmal auch einfach zu sehr übertrieben. Wahrscheinlich sollte das Spannung in den Fall reinbringen, was an sich natürlich immer gut ist, aber man sollte es nicht so Hollywood-mäßig übertreiben.

Die beiden Protagonisten Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein sind einem im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen und ich mag besonders ihre Menschlichkeit. Wie immer ist das Buch durch ein paar Details aus ihrem Privatleben aufgefrischt. Dann gibt es eine Menge anderer Personen. Da wären z. B. Frederike „Ricky“ Franzen, die ihren Zooladen über alles liebt und Jannis Theodorakis, der scheinbar alles andere als Liebe für Ricky empfindet. Außerdem bekommen Rickys beste Freundin Nika, welche das komplette Gegenteil ihrer Freundin ist und der Teenager Mark, der lieber die Schule schwänzt um Ricky im Zooladen auszuhelfen, einen Platz im Buch. Auch diese hatten wieder genügend Tiefe und Details. Nele Neuhaus schafft es immer wieder ihren Figuren Leben einzuhauchen.

Im Großen und Ganzen ist WER WIND SÄT wieder ein gutes Buch der Autorin. Allerdings hätte sie sich diesmal vielleicht lieber nur auf den geplanten Windpark und die damit betreffenden Mordfälle und deren Aufklärung beschäftigen sollen, anstatt die ganze Szenerie auch noch international auszuweiten. Eine Verkleinerung seitens der Autorin wäre angebrachter gewesen – Bundesland-Ebene hätte da auch vollkommen ausgereicht.

 

KURZ & KNAPP

Die Morde und deren Aufklärung waren gut durchdacht und die handelnden Personen wie immer stimmig. Allerdings war diesmal alles etwas zu übertrieben. Bei diesem Buch gilt wirklich: Weniger ist manchmal einfach mehr!

Wer Wind sät
Insgesamt
6.6/10
6.6/10
  • Handlung - 5/10
    5/10
  • Charaktere - 8/10
    8/10
  • Schreibstil - 6/10
    6/10
  • Spannung - 6/10
    6/10
  • Authentizität - 8/10
    8/10

Bibliografie
Ullstein Verlag – ET: Juni 2012 – 557 Seiten – Krimireihe Band 5, unabhängig voneinander lesbar – Taschenbuch – 12,00 EUR
 
Ebenfalls von der Autorin rezensiert:
Schneewittchen muss sterben // Die Lebenden und die Toten // Im Wald // In ewiger Freundschaft

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