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New Adult, Rezension

Rezension | Mina Mart – On Stage in London | Band 2

Achtung, Fortsetzung! Spoilergefahr zum Vorgängerband!

Triggerwarnung
Suizidversuch und -gedanken, Kindesmissbrauch (in Erinnerungsszenen), sexuelle Gewalt

Stell dir vor, du kannst nicht mehr wegrennen. Dich nicht verstecken. Die Vergangenheit hat dich eingeholt, aber es gibt jetzt jemanden, für den es sich zu kämpfen lohnt. Stell dir vor, die ganze Welt kennt dein Gesicht. Die Fans liegen dir zu Füßen, egal, wohin du gehst. Doch der einzige Mensch, den du je wolltest, wird niemals zu dir zurückkehren.

Manche Dinge sind unverzeihlich. Als Eliza den Entschluss fasst, ihr Studium in London weiterzuführen, will sie alles vergessen, was zwischen Finn und ihr passiert ist. Mithilfe neuer Freunde und fernab von der Stadt, in der ihr alles genommen wurde, scheint ihr endlich ein Neuanfang zu gelingen. Bis eine einzige Nacht, ein einziger Song ihre sorgfältig errichtete Fassade zum Bröckeln bringt…

– Verlagsgruppe HarperCollins

 

GEDANKEN ZU „ON STAGE IN LONDON“

Nach dem miesen Ende von BACKSTAGE IN SEATTLE war mir direkt klar, dass ich auch den zweiten Band ON STAGE IN LONDON lesen musste. Auch weil ich nochmal Teil von Elizas und Finns Welt werden wollte. Und: Es geht immer noch um Rockmusik, sodass ich quasi keine andere Wahl hatte ;).

ON STAGE IN LONDON setzt direkt an das Ende von Band 1 an. Es gibt keine Zeitsprünge oder ähnliches, sodass sich die Geschichte von Eliza und Finn am Ende wie eine einzige große Geschichte liest. Nach dem Ende von BACKSTAGE IN SEATTLE dürfte jedem klar sein, dass die beiden Protagonisten erstmal getrennte Wege gehen. Das war gut und richtig, denn die beiden müssen sich selbst sortieren, sich entwickeln und ein paar Dinge erkennen. Besonders Finn macht in diesem Band eine starke Entwicklung durch. Ja, er war ein A*sch am Ende von Band 1. Jetzt ist er allerdings viel reflektierter, nimmt alles mehr ernst. Er kämpft um Eliza und ist dabei ihr gegenüber trotzdem rücksichts- und respektvoll. Mit Eliza dagegen fiel es mir manchmal schwer. Ich mag sie immer noch, aber in einigen Momenten ging sie mir wieder sehr auf die Nerven. Das liegt auch daran, dass ich teilweise mal wieder nicht verstanden habe, warum sie jetzt so handelt.

Nachdem die beiden eine Weile getrennte Wege gegangen sind, herrscht zunächst eine ordentliche Spannung bei ihrem ersten Wiedersehen. Aber im Gegensatz zu Band 1 kommunizieren Eliza und Finn hier miteinander, was für die beiden auch schon ein großer Fortschritt ist. Ich mochte ihr Wiedersehen, die Art wie Eliza immer noch schlagfertig ist und sich von Finn nicht einschüchtern lässt, wie Finn gleichzeitig die Grenzen respektiert, statt sie immer und immer wieder zu überschreiten. Es scheint, als würden die beiden die Kurve bekommen. Aber dann kam wieder dieses Hin und Her, wie man es schon in Band 1 erlebt hat. Besonders Eliza machte es mir hier wie bereits gesagt sehr schwer und ich irgendwie bekam ich das Gefühl, sie wissen nicht, wie sie denn nun wirklich mit den ganzen Problemen umgehen und diese lösen sollen. Allerdings weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, ob man irgendwas an dem Band hätte kürzen können. Diese ganze Entwicklung ist sehr wichtig für beide, aber dass ich dann in der zweite Buchhälfte wieder das Hü und Hott lesen musste, hat mich schon genervt.

 

Das Leben war keine gleichmäßige friedliche Fahrt durch ein sicheres Gebiet. Es war ein Höllentrip, mal quälend langsam in den schmerzhaftesten Zeiten, dann wieder rasend schnell, wenn das Glück überzulaufen drohte. – S. 385

 

Dafür ist am Schreibstil von Mina Mart mal wieder nichts auszusetzen. Erneut präsentiert sie beide Sichten, was für mich alles noch mal ein Stück intensiver macht. Die Emotionen bringt die Autorin klar rüber, die Gedankengänge und Handlungen werden verständlicher. Trotz des Hin und Her baut Mina Mart wieder einen guten Spannungsbogen auf, der mich das Buch in einer persönlichen Rekordzeit durchlesen ließ.

Auch wenn hier wie gesagt einiges passiert, haben Eliza und Finn immer noch keine besonders gesunde Beziehung. Ich weiß das, die Charaktere wissen das und andere Leser:innen werden es auch erkennen. Aber sie machen eine Entwicklung durch, eine Entwicklung, die ich mochte. Beide sind reifer und erwachsener, verleugnen nichts mehr und sind in der Lage, die toxischen Ausmaße, die ihre Beziehung hat, zu erkennen. Das Ende war passend zur Story. Und es war ein schönes und richtiges Ende für Eliza und Finn.

 

KURZ & KNAPP

ON STAGE IN LONDON ist ein gelungener Fortsetzungsband der Backstage-Serie. Zwar hat auch dieser Band ein paar Schwächen, wie z. B. das erneute Hin und Her zwischen den Charakteren, dafür aber trotzdem eine tolle Charakterentwicklung und einen guten Spannungsbogen. Am Ende bietet Mina Mart für die Protagonisten ein zufriedenstellendes Ende, das zeigt, das beide sowohl einzeln als auch gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Insgesamt ein emotionaler und spannender Abschlussband.

Insgesamt
8.4/10
8.4/10
  • Handlung - 8/10
    8/10
  • Charaktere - 7/10
    7/10
  • Schreibstil - 8/10
    8/10
  • Spannung - 9/10
    9/10
  • Emotionen - 10/10
    10/10

Bibliografie
Harper Collins Verlagsgruppe – ET: Juli 2021 – 576 Seiten – Band 2 – Klappenbroschur – 12,99 EUR
Hinweis: Es handelt sich bei dieser Ausgabe um eine Neuauflage, das Buch ist ursprünglich 2017 schon einmal mit einem anderen Cover erschienen.
 
Backstage-Serie
Band 1: Backstage in Seattle
Band 2: On Stage in London

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