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Liebesromane, Rezension

Rezension | Hannah Doyle – Mein Jahr zum Glück

Hannah Doyle - Mein Jahr zum Glück
Rezensionsexemplar  

Glücklich werden für Anfänger
Jedes Jahr wieder fasst Izzy die gleichen Vorsätze: nein zu den falschen Männern, nein zu Muffins, nein zu Alkohol. Als in einer Redaktionskonferenz die Idee entsteht, es einmal anders anzugehen, ist die junge Journalistin gar nicht begeistert. Ein Jahr lang soll sie jeden Monat einmal ja sagen zu einer Herausforderung und darüber schreiben. Von einem Festival-Auftritt oder einer neuen Haarfarbe bis zu der Aufgabe, sich mit einem entfremdeten Familienmitglied auszusprechen, die Herausforderungen sind vielfältig. Izzy lernt dabei ganz neue Seiten an sich kennen – und je größer ihr Selbstbewusstsein wird, desto aufregender wird ihr Liebesleben.

– Rowohlt Verlag

 

GEDANKEN ZU „MEIN JAHR ZUM GLÜCK“

Izzy verkörpert so ziemlich alle Klischees, die es zu bedienen gibt: Sie ist Mitte 20 und steckt in einer Sackgasse. Sie ist Single, ihre Arbeit bei einem Lifestyle-Magazin scheint nirgendwo hinzuführen, sie ist seit drei Jahren hoffnungslos in einen Mann verliebt und als Mensch ist sie so sehr in ihren Routinen festgefahren, dass sie fast schon als langweilig durchgeht. Das alles ändert sich, als Izzy im neuen Jahr auf der Arbeit ein Feature erhält, bei dem sie jeden Monat eine vom Leser zugesandte Challenge absolvieren muss.

Diese Aufgaben werden für Izzy zu einer spannenden Reise und Entwicklung ihrer selbst. Sie lässt ihre Gewohnheiten los, wird selbstbewusster und steht mehr für sich ein. Dabei hat sie mit ihrer Bodenständigkeit, der Selbstironie, aber auch mir ihren nachdenklichen Momenten ihre ganz eigene Stimme und Persönlichkeit, die ich sehr mochte. Allerdings ist auch Izzy nicht perfekt, denn an einigen Stellen empfand ich sie regelrecht anstrengend, viel zu sehr auf sich selbst fixiert und besonders ihre Liebe zu dem Mann, in die seit drei Jahren verliebt ist, war fast schon unerträglich.

Es hat mir großen Spaß gemacht, Izzy in MEIN JAHR ZUM GLÜCK auf ihrem Weg zu begleiten, zu sehen wie sie die Aufgaben meistert und mit ihnen wächst. Am Anfang sind die Challenges allgemeiner gehalten, bis sie zum Ende hin immer persönlicher werden. Die Aufgaben erfordern vielleicht ein bisschen Mut, sind aber keine unmöglichen Herausforderungen, sodass dies realistisch gehalten ist. Was mich allerdings störte war, dass Izzy die Dinge quasi zugeflogen sind. Immer wenn sich eine Challenge am Anfang als unmöglich herausstelle, weil es nun mal Dinge gibt, die sich nicht einfach so umsetzen lassen, gab es sofort eine Lösung.

MEIN JAHR ZUM GLÜCK ist ein unbeschwertes Buch mit vielen komischen Momenten, dass sich leicht lesen lässt. Es geht vor allem darum, Dinge über sich selbst zu lernen und die eigene Komfortzone zu verlassen. Dies hat die Autorin gut umgesetzt. In der Mitte ist die Geschichte etwas abgeflacht, denn besonders die im Verlauf entstandene Dreiecksbeziehung zwischen Izzy und zwei Männern ging mir sehr auf die Nerven. Das machte die Geschichte auch sehr vorhersehbar, denn Überraschungen gab es während der gesamten Handlung für mich nicht. Im letzten Drittel wurde wieder etwas mehr Spannung und Tempo erzeugt, sodass sich das Buch schnell zu Ende lesen ließ.
 

KURZ & KNAPP

MEIN JAHR ZUM GLÜCK ist eine leichte Lektüre, die mit viel Witz und Leichtigkeit zu überzeugen weis. Die Aufgaben und damit die Entwicklung von Izzy bereiteten mir viel Spaß. Allerdings ist das Buch sehr vorhersehbar und wirkte an einigen Stellen zu konstruiert. Alles in allem ein guter Roman, der ein paar unterhaltsame Lesestunden verspricht, mich aber am Ende nicht vollends umhaute.

Insgesamt
6.9/10
6.9/10
  • Handlung - 7/10
    7/10
  • Charaktere - 8/10
    8/10
  • Schreibstil - 8.5/10
    8.5/10
  • Spannung - 6/10
    6/10
  • Emotionen - 5/10
    5/10

Bibliografie
Rowohlt Verlag – ET: Dezember 2018 – 544 Seiten – Einzelband- Taschenbuch – 9,99 EUR
Originaltitel: The Year of saying Yes – übersetzt von Lena Kraus

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3 Comments

  • Reply RoM

    Aloha, Ela.
    Schön Dich wieder zu lesen. 👍
    Offenbar ein Roman, der sich in die Zeit (früh im Jahr) einpaßt – schließlich werden die ersten 14 Januartage gernst mit Vorsätzen gepflastert. Wie sinnig sie auch immer sein mögen. 😎

    Ein klein wenig „Bridget Jones“ in Kombination mit Aufgaben vom Glücksrad – fertig ist Izzy für die Suche nach dem Glück. Klingt wie der Ausgangspunkt eines Märchens & soll es wohl auch sein. Denn zugegeben, wir lesen alle lieber von Figuren, die sich zu Besserem hin entwickeln.
    Offenbar hat sich die Autorin allerdings nicht getraut Ihre Protagonistin loszulaßen, wenn sie die Handlung plot-genehm gestaltet (die Herausforderungen) oder Schema-Fs (aus dem Schreibkurs) anhängt (erst kein Verehrer & dann deren zwei).
    Ein Wohlfühlroman. Und sich wohl im Ohrensessel zu fühlen ist nun auch kein Negativum.
    „Wir definieren, wie wir unser leben sehen. Glück oder glücklich sein sind dabei kein Absolutum. Deine Gelassenheit bleibt ein guter Ariadne-Faden.“
    (Florance Ippdit)

    bonté

    6. Januar 2019 at 8:10
    • Reply Ela

      Schön, dass du dich freust, dass ich mal wieder da bin 😉 Die Unregelmäßigkeit wird noch eine Weile bleiben, aber ab und zu lasse ich ganz sicher von mir hören 😀

      Ein Wohlfühlroman ist „Mein Jahr zum Glück“ auf jeden Fall und theoretisch habe ich auch keine große Probleme mit Schema F. Es ist nun mal ein Liebesroman, die sind alle in etwa nach dem selben Prinzip aufgebaut (was mich ja nicht stört, sonst würde ich nicht so viel davon lesen ;)) Aber ein gewisser Funke oder das gewisse Etwas. sollte dennoch vorhanden sein, Liebesroman hin oder her. Es war nett und für Zwischendurch ganz unterhaltsam, aber mehr auch nicht.

      Beste Grüße, Ela

      7. Januar 2019 at 21:04
      • Reply RoM

        …selbst in der Unregelmäßigkeit liegt eine Regelmäßigkeit verborgen. Schreibe einfach, wie Dir die Zeit Karten zuspielt.

        Boy meets girl soll die älteste Geschichte der Menscheit sein – abgesehen davon wie „Urgwur gestern 3 Mammuts mit einem Faustschlag erledigt hat“. 🙂
        bonté

        7. Januar 2019 at 21:28

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